Mittwoch, 19. Juli 2017

¡Viva México!

Mexiko war 2011 mein zweites Fernreiseziel nach Indien und damit auch gleich - Zufall!? - das zweite Land, das mich so für sich eingenommen hat, dass ich wiederkommen musste. Trotz diesem "Bekanntheitsbonus" hatten wir einen etwas holprigen Start: Drei Tage lang waren wir heute hier, morgen dort (Cancun, Isla mujeres, Playa del Carmen), weil es uns überall eine gute Ecke zu überlaufen und vom Massentourismus versaut war.

Erst in Akumal sind wir ein paar Tage zur Ruhe gekommen, denn das Dörfchen ist bekannt für seinen Schildkrötenstrand! Und auch wenn sich ein paar hartnäckige Guides, die ihre Touren verkaufen möchten, Mühe geben, einem diese tolle Erfahrung zu versauen, muss ich sagen: Keine Chance! Fünf bis zehn große Meeresschildkröten auf einmal im Blickfeld zu haben, ist trotz allem einmalig.

Nach Akumal ging es eine kurze Fahrt mit dem Colectivo-Kleinbus weiter nach Tulum, eine der wenigen Mayaruinen direkt am Meer. Vor sechs Jahren hat ein Abstecher hierher routentechnisch nicht hingehauen und ich war darüber ziemlich enttäuscht, sodass wir das dringend nachholen mussten. Und das (unfreiwillige) Aufsparen hat sich gelohnt, der Komplex liegt wirklich beeindruckend und gibt ein dankbares Fotomotiv ab.

Badewannenmeer und kühle Cenoten


Nach dem Ruinengucken bei einer Affenhitze haben wir an Tag zwei in Tulum noch einige Cenoten rund um die Stadt mit dem Radl erkundet (wiederum bei unfassbarer Hitze). Die Süßwasserhöhlen mit Stalagtiten und verborgenen Gängen sind genau so türkis wie das Meer und bei den Temperaturen hier die einzige wirkliche Erfrischung, denn das Meer ist zwar wunderschön, aber auch pipiwarm.

Überhaupt muss ich die mexikanischen Karibikstrände mal kurz lobpreisen... Der Sand, der beinahe so weiß und fein ist wie Mehl und das türkis gestreifte, meterweit klare Wasser machen das Ganze fast schon postkartenkitschig. Kein Wunder also, dass wir uns erst mal an der Küste entlang etwas treiben haben lassen.

Erst nach dem fünften Strandort innerhalb einer Woche hatten wir zumindest kurz mal die Schnauze voll vom Meer und es ging landeinwärts nach Valladolid, um von dort aus die bekanntesten Mayaruinen von Chichen Itzá und noch eine Cenote mitten im Ort anzugucken.

Das größte Highlight in Mexiko, zumindest für uns, kam aber am Schluss: das Schnorcheln mit einem riesigen Walhai! Die Tour kostet wie so vieles andere inzwischen das Doppelte, war den dreitägigen Abstecher nach Holbox aber in jedem Fall wert! 

Dazu sind wir mit dem Bus zunächst mal ins Dörfchen Chiquilá gefahren, von dort ist man mit der Fähre flugs auf der Insel. Sie hat uns mit den Sandwegen, kaum Autos und schönen Stränden ziemlich an die ruhigeren der Gili-Inseln erinnert. Zusätzlich gibt es jede Menge tolle Straßenkunst und eine Lagune, in der man abends, wenn die Sonne weg ist, leuchtendes Plankton bestaunen kann.

Entspannte Einheimische, reibungsloses Rumkommen


Generell haben wir uns in Mexiko ganz entgegen seinem Ruf jederzeit willkommen, wohl und sicher gefühlt, was in Gegenden, die eher als unkompliziert gelten (Costa Rica, Neuseeland...) nicht in jedem Moment der Fall war! Plus: Die Leute hier sind total warmherzig und gut drauf - auch das kann man nicht unbedingt von allen bisherigen Stationem in Süd- und Mittelamerika behaupten. Und vom unerhört leckeren mexikanischen Essen fang ich lieber erst gar nicht an...!

Jetzt geht es zum Entspannen als letzte Fernreisestation noch ein paar Tage auf die Bahamas, bevor uns dann in Island und Finnland wieder deutlich gemäßigtere Gefilde und als Highlight vor dem Heimkommen die Hochzeit zweier lieber Freunde am See erwarten!


Huebsch, aber voll: die Isla mujeres







Sandwege auf der Isla Holbox



Blick auf den geschuetzten Schildkroetenstrand von Tulum




Gesteinsformation unter Wasser in der Gran Cenote






Rivalisierende Leguane auf dem Weg zum Strand von Tulum


















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